Der Surfkurs ist absolviert, Dir macht Windsurfen richtig Spaß und jetzt geht es an den Kauf Deiner ersten eigenen Ausrüstung. Wenn Du nicht im Fachgeschäft einkaufen willst, sondern auf der Suche nach einer guten gebrauchten Ausrüstung, evtl. auch im Internet bist, findest Du hier ein paar Tipps, mit denen Du feststellen kannst, ob die einzelnen Komponenten Deiner (Wunsch) -Ausrüstung zusammenpassen. Eine kurze Übersicht über die verschiedenen Systeme, deren Unterschiede und Einsatzgebiete.
Um mit einem Windsurfboard aufs Wasser gehen zu können, sind nur wenige Handgriffe notwendig: Den Mastfuß einsetzen, die Finne montieren und ein ggf. vorhandenes Schwert einsetzen. Wer mit Fußschlaufen fahren will, muss diese noch auf sein Brett schrauben und einstellen.
Von absoluten Uraltsystemen abgesehen, haben moderne Mastfußsysteme eine Gemeinsamkeit. Sie haben eine Fußplatte mit einem kurzen Gewindestift zur Befestigung am Board. Unterschiede gibt es beim Gelenk, hier finden sogenannte Powerjoints oder Kardangelenke Verwendung.Auch bei der Verbindung von Mastfuß und Mastverlängerung gibt es mehrere Systeme. Sehr verbreitet ist, besonders in Europa, das Pin-System, oder auch North-Pin-System genannt - ein Edelstahlzapfen mit einer Nut. Viel Verwendung findet auch das sogenannte Pin-Lock-System, besonders bei Windsurfern, die viel in der Welle fahren. Ein großer Hersteller bietet mit dem „MXT-System“ noch ein System an, das hinsichtlich der Bedienung eine Mischung aus beiden Systemen darstellt und ebenfalls weit verbreitet ist.Welches System man letztendlich verwendet ist Geschmackssache, wichtig dabei ist nur, der Mastfuß muss zur Mastverlängerung passen, die Systeme sind untereinander nicht kompatibel.
Eine große Vielfalt an unterschiedlichen Befestigungssystemen gibt es bei den Finnen: Das am meisten verbreitete ist die sogenannte Powerbox, die Finne ist hier sehr einfach zu montieren. Speziell im Regattabereich werden die meist größeren Finnen mit dem Tuttlebox-System befestigt, die Finnenbox ist im Gegensatz zur Powerbox nicht konisch, die Finnen werden mit zwei Schrauben befestigt. Innerhalb des Tuttlebox-System wird noch zwischen der Tuttlebox und der Deep- Tuttlebox unterschieden. Der Schaft der Finnen ist bei dem Tuttlebox-Systemen unterschiedlich lang, um die teilweise sehr hohen Kräfte großer Finnen aufnehmen zu können.Finnen über 45 cm Länge werden meist mit längerem Schaft als Deep-Tuttlebox-Finne angeboten. Speziell in Waveboards wird das US-Box-System verwendet. Bei diesem System kann die Finne im Finnenkasten vor und zurück geschoben und dadurch das Fahrverhalten des Boards verändert werden. Bei sehr modernen Boards, speziell Waveboards mit mehreren Finnen, kommen zusätzlich noch andere Systeme zum Einsatz, wie etwa Mini-Tuttle-Box, FCS-System usw. die bislang hauptsächlich in Wellenreitbrettern verwendet wurden.An älteren Boards findet man noch das Trimmbox-System, das ähnlich der Powerbox funktioniert. Durch eingebaute Nutensteine kann die Position der Finne jedoch im Finnenkasten verändert werden. Ähnlich funktioniert auch das sogenannte Tiga-System.Beachten sollte man auch bei den Finnensystemen, dass sie untereinander nicht kompatibel sind. Es gibt allerdings die Möglichkeit, die Finnenschäfte auf ein anderes System umarbeiten zu lassen, lohnenswert ist das aber nur bei sehr hochwertigen Finnen.
So, die Ausrüstung ist komplett, bevor man zum ersten Mal damit aufs Wasser geht, sollte man die wichtigsten Handgriffe einmal in Ruhe üben:
Den Mastfuß montieren
Drehe die Mutter, die auf dem Gewindestift ist, fast komplett heraus. Setze den Mastfuß an der breiten Öffnung am Ende der Mastspur ein und schiebe ihn an die gewünschte Position. Dort drehst Du die Fußplatte im Uhrzeigersinn solange fest, bis sie sich nicht mehr verschieben lässt. Fertig.
Den Mastfuß kannst Du auf der ganzen Länge der Mastspur festschrauben. Abhängig von der Position des Mastfußes verändert sich auch das Fahrverhalten des Boards. Grundsätzlich ist Folgendes zu beachten. Wird ein großes Segel benutzt, wird der Mastfuß weiter vorne montiert, bei kleinen Segeln weiter hinten. Wer zum ersten Mal mit einem neuen Brett fährt, wählt in etwa die Mitte der Mastspur und nimmt ggf. Änderungen nur im Zentimeterbereich vor. Dies gilt wenn man die Segelgrößen verwendet, die vom Boardhersteller als ideal für das Board angegeben werden. Benutzt man deutlich größere oder kleiner Segel, sollte die Mastfußposition von vornherein an das verwendetet Segel angepasst (von der Mitte aus gesehen, weiter vor bzw. hinter) werden.
Größere Boards haben oftmals auch noch sogenannte Klappschwerter. Sie werden mit der dickeren Kante nach vorne senkrecht von oben in den Schwertkasten gesteckt und gemäß der Herstellerangaben in den Hebelmechanismus eingeführt. Während der Fahrt kann das Schwert dann am Schwertknauf ein- oder ausgeklappt werden. Kleine Steckschwerter (Center-Fin) werden meist wie eine Powerbox-Finne montiert.
Die Powerbox ist immer noch das am meisten verwendete Finnensystem. Die Finne wird mit der dickeren Kante nach vorne von unten in den Finnenkasten des Boards eingeführt und von oben verschraubt. Die Finne wird mit einer Schraube festgezogen, bis sie fest im Finnenkasten sitzt. Hierfür benötigt man einen Kreuzschlitz-Schraubendreher.Achtung, die Finnenschraube besteht aus Edelstahl, das in der Finne eingebaute Gewinde meistens aus weicherem Messing. Ziehe die Finnenschraube nicht zu fest an, dadurch kann das Gewinde in der Finne beschädigt werden, die Finne kann während der Fahrt herausfallen. Aber das kann auch mit zu lose verschraubten Finnen passieren, ohne Finne ist ein Zurückkommen an Land sehr schwierig!Die Montage von Tuttle-Box-Finnen funktioniert genauso, außer dass zwei Finnenschrauben verwendet werden.Bei der US-Box wird zunächst der kleine Nutenstein in den Finnenkasten geschoben, dann die Finne eingesetzt. Anschließend wird die Finne leicht angeschraubt, die gewünschte Position eingestellt und die Finne dann ganz festgeschraubt.
Wer mit dem Fußschlaufenfahren beginnen will und noch keine Schlaufen auf dem Board montiert hat, bekommt die zu seinem Board passenden Modelle im Fachhandel. Meist werden die Schlaufen mit 2 seltener 4 Schrauben in den dafür vorgesehenen Löchern, sogenannte Plugs, auf dem Board montiert. Achtung! Bei der Montage sind geeignete Schrauben zu verwenden, welche im Fachhandel (Surfshop) erhältlich sind. Zur Montage verwendet man normalerweise den gleichen Schraubendreher wie bei den Powerbox-Finnen.Auf modernen Surboards gibt es eine ganze Reihe verschiedener Löcher für die Montage der Fußschlaufen. Wer mit dem Schlaufenfahren anfängt, wählt am besten die Positionen möglichst weit vorne sowie möglichst weit innen. Man sollte also immer die Lochkombinationen für die Schlaufenposition wählen, die am nächsten zum Mastfuß und zur Boardlängsachse liegen.Zuletzt wird dann die Weite der Schlaufen an den Fuß angepasst. Dazu öffnest Du die Klettverschlüsse der Fußschlaufen, stellst einen Fuß in die Schlaufen und verschließt die Klettverschlüsse wieder. Achtung, die Fußschlaufen sollten nur so weit eingestellt sein, dass man leicht hinein- und wieder herauskommt, aber keinesfalls zu weit hineinrutschen kann. Bei einem Sturz kann man sich verletzen, wenn man nicht mehr aus den Fußschlaufen kommt. Wer mit Schuhen surft, stellt die Schlaufen mit angezogenen Schuhen ein.