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Schneller mit Regen!

Wohl jeder weiß, dass einige Insekten auf Wasser landen können, ohne unterzugehen – die Erklärung: Oberflächenspannung des Wassers. Nun, was für die kleinen Fliegeteile gut ist, können wir Speeder nicht brauchen. Oberflächenspannung bremst, massiv sogar. Könnten wir die Oberflächenspannung dauerhaft reduzieren, würden wir um einige Knoten schneller übers Wasser heizen können.

Spülmittel bricht die Oberflächenspannung des Wassers, Schleppversuche in meiner Badewanne brachten erstaunliche Ergebnisse. Die Umsetzung in surfbaren Gewässern stellt sich jedoch als äußerst schwierig heraus. Zum einen, ist die benötigte Menge an Spülmittel je nach Gewässer unterschiedlich hoch, aber in jedem Fall nicht ohne spezielles Fahrzeug an den Spot zu transportieren. Zudem haben einige Naturschützer erstaunlicherweise keinerlei Verständnis für die Bedürfnisse von Speedsurfern. Versuche, das Board vor jedem Speedrun mit Spülmittel einzureiben, brachten keinen dauerhaften Erfolg. Während das Board auf den ersten 20, 30 Metern sehr sehr schnell wird, lässt der Effekt auch sehr schnell wieder nach.

Während der Klippenspringer-Events am Gardasee habe ich etwas anderes entdeckt. Um die Oberflächenspannung des Wassers zu verringern und so das Eintauchen der Springer etwas zu erleichtern, wurde Wasser auf das Wasser gesprüht – klingt sonderbar, funktionierte aber wunderbar.

Ich habe dann sofort am Strand begonnen eine Anlage zu bauen, die ich auf meinem Surfbrett montieren kann, mit der ich ebenfalls Wasser vor mein Board sprühen kann. Die Masttasche meines Segels ist ausreichend groß um rund 100 Liter Wasser aufzunehmen, ein Stück Gartenschlauch und eine entsprechende Düse habe ich in einem Gartencenter aufgetrieben. Schlauch und Düse habe ich mit Tape auf meinen Bug montiert, das andere Ende in die Masttasche gesteckt. Leider funktionierte auch diese Vorrichtung nicht so besonders. Hatte ich genug Wind, um mit der zugegebenermaßen etwas schweren Masttasche zu starten, hat es den Wassernebel immer nach Lee geblasen. Den enorm beschleunigenden Effekt der gebrochenen Oberflächenspannung konnten nur die Windsurfer nutzen, die mich in Lee überholt haben.

Die letzte und hoffentlich erfolgversprechende Möglichkeit sehe ich nun bei Speedruns in strömenden Regen. Umso stärker der Regen, umso deutlicher sollte die Oberflächenspannung gebrochen werden, also mehr Regen mehr Speed. Leider ist die optimale Kombination von starkem Regen und starkem Wind sehr selten, an manchen Spots kommt erst der Wind, dann der Regen und der Wind ist aus. Da gehe ich aber nicht aufs Wasser, schließlich will ich ja nicht erschöpft sein, wenn die Bedingungen optimal sind.  An anderen Spots ist es genau andersherum, da gehe ich auch meist nicht mehr aufs Wasser, weil ich vom warten im Regen total durchgefroren bin. Aber ich bin mir sicher – irgendwann habe ich die perfekten Bedingungen……und dann bin ich schnell schnell…….