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Windsurfen bei Gewittern

Wer schon mal ein Gewitter auf dem Wasser erlebt hat, weiß, wie es ist, den Naturgewalten hilflos ausgesetzt zu sein. Eine Erfahrung, auf die man durchaus verzichten kann. Windsurfer sind normalerweise wetterkundige Menschen. Gewitter sind vorhersehbar. Jedenfalls für einige Stunden und auch ohne Wetterbericht.
Mit etwas Erfahrung kann jeder feststellen, dass sich etwas zusammenbraut. Es reicht vollkommen aus, die Wolken zu beobachten. Gewitter kündigen sich an. Eindeutige Hinweise sind die sogenannten Kumulonimbus-Wolken,  ambossförmige Wolkentürme, die bei Sommergewittern am Himmel emporwachsen, sowie Sturmböen und ein entferntes Grollen. An überwachten Gewässern wird bei Gewittergefahr an den Wasserrettungsstationen die rote Flagge gehisst.

Gerade im Sommer ist das surfen vor den Gewitterfronten bei einigen Windsurfern recht beliebt. Schließlich bringt doch so eine Front, wenn auch nur für kurze Zeit, guten, starken Wind. Wer sich den recht kurzen Spaß  gönnen möchte, muss damit rechnen zu den surfenden Blitzableitern zu zählen. Das solche „Ausflüge“ tödlich enden können, sollte jedem klar sein, der trotzdem aufs Wasser geht. Gewitter entladen sich lieber über Land, allerdings sind Gebirgsseen gefährdeter als große, offene Binnenseen oder das Meer. Hierbei sollte man beachten: Die  Gewitterfront ist nicht lebensgefährlich. Lebensgefährlich ist das Gewitter selbst, genau genommen die Gewitterzelle. Windsurfen und auch Schwimmen  ist während eines Gewitters absolut lebensgefährlich. Bei Gewitter auf dem Wasser zu sein, ist eine akute, lebensbedrohliche Situation! Wasser ist  für Blitze ein Anziehungspunkt und man weiß nie, wo die Blitze einschlagen. Neben dem Blitzeinschlag bestehen auch noch weitere Risiken: Gewitterfronten sind oft mit böigem Wind bis Sturmstärke, heftigem Regen und Hagel verbunden. Dadurch können Windsurfer das schützende Ufer nicht mehr erreichen.

Der gefährliche Blitz ist eine elektrische Entladung zwischen der elektrisch geladenen Wolke und der Erde oder dem Wasser. Der Blitzstrahl verläuft grundsätzlich von unten nach oben, da zunächst ein nicht sichtbarer Leitblitz nach unten führt. Beim Einschlag ist eine Abhängigkeit von der Objekthöhe vorhanden, da der Blitz auf den letzten 50 Metern zur Erde höhere Punkte meist häufiger trifft. Für einen Windsurfer mit einem über vier Meter hohen Mast auf der flachen Wasseroberfläche ist das nicht gut. Anders beim Segelboot, das mit einem Blitzableiter ausgerüstet werden kann, ist auf einem Surfbrett kein Blitzschutz möglich! Wer von einem Gewitter überrascht wird und nicht mehr rechtzeitig ans Ufer kommt, sollte das Rigg sofort ins Wasser fallen lassen. Das vermindert zumindest die Gefahr, durch direkten Blitzeinschlag getroffen zu werden. Das Brett sollte man nie verlassen, schwimmen ist ebenfalls lebensgefährlich! Sofern das Boardvolumen es zulässt, sollte man sich mit geschlossenen Füßen auf dem Surfbrett hinhocken und die Knie mit beiden Armen umfassen. Eine Gewitterzelle entlädt sich in maximal 30 Minuten.

Blitzübersicht in Kürze:

Blitze haben nur einige Zentimeter Durchmesser, sind bis zu 100000 km/h schnell,bis zu 30000 Grad Celsius heiß und können bis zu 100 Millionen Volt messen.
Etwa ein Drittel aller vom Blitz getroffenen Personen überlebt nicht.

Ein Blitzschlag kann auch mehrere Personen gleichzeitig verletzen oder töten.

Stromstöße vom Blitz verursachen Herzversagen, Lähmungen, schwere Verbrennungen, außerdem kann der Donnerschlag das Trommelfell zerreißen.

Der Blitz kann im Umkreis von 10 bis 20 Metern von der Einschlagstelle lähmen oder töten.


Windsurfen bei Gewitter ist lebensgefährlich!