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Thermik

Eigentlich ist es ja mittlerweile ganz einfach festzustellen, ob sich eine Fahrt ans Wasser lohnt. Computer angeschmissen, Windfinder, Windguru und dazu noch ein paar Vorhersagen anderer Wetterdienste durchgeklickt, schon hat man eine ganz gute Prognose. Das funktioniert meist gut, ab und zu liegen alle Wettermodelle daneben, aber wenn man genauer darüber nachdenkt kommt das sehr selten vor. Oftmals überlagert der Wunsch aufs Wasser zu kommen die Vernunft. Da werden die vorhergesagten Böen schon mal als Grundwind angenommen, weit auseinanderliegende Isobaren will man da schon gerne mal recht eng sehen……..

Einer Zeitreise ins vergangene Jahrhundert gleicht es dagegen, wenn man an einem Revier aufs Wasser will das thermische Winde hat. Reviere mit thermischen Winden sind eigentlich eine schöne Sache, wenn es Wind hat strahlt auch die Sonne, die meisten Spots liegen inmitten herrlicher Berglandschaften. Nur, hier funktioniert kein Wetterdienst, die Raster der Vorhersagemodelle sind viel zu grob, kleine topographische Gegebenheiten und lokale windrelevante Konstellationen machen an solchen Spots enorm viel aus. Klar, man kann sich damit beschäftigen die notwendigen Einflussgrößen an thermischen Revieren zu ergründen, jahrelang Daten sammeln, zu beobachten und und und. Trotzdem, ein paar kleine Cumuli an der falschen Stelle, irgendeine Strömung aus der falschen Richtung und aus – kein Wind mehr, zumindest keiner um Spaß auf dem Wasser zu haben.
Wie oft habe ich mich schon geärgert, alle Wetterstationen, Flugwettervorhersagen und lokale Wetterdaten gecheckt, an den See gefahren. Dort angekommen, gewartet, noch etwas gewartet nur um festzustellen, dass heute wohl ein kleiner Schmetterling zu früh oder von mir aus auch zu spät von einem Ufer zum anderen geflogen ist und so die Thermik kaputt gemacht hat. Ich könnte auch würfeln und würde vermutlich eine ganz gute Trefferquote für die Thermik an dem Flautentümpel zusammenbekommen. Wenn mir das so zwei, dreimal hintereinander passiert und ich am Spot nur stundenlang das spiegelglatte Wasser anschaue, dann beschließe ich nie, nie, wirklich nie wieder hinzufahren.

Das klappt dann auch ganz gut. Bis, ja bis ich mal wieder ein paar Reports von dem Flautentümpel lese: „perfekter Tag heute, Sonnenschein und  sehr konstanter Wind………….“; „vier Stunden die ganze Zeit am fahren, so sollte es immer sein……“ . Nette Zeitgenossen haben dann auch noch ein paar Bilder eingestellt, tiefblauer Himmel, überall Schaukronen auf dem Wasser, dass von der Sonne angestrahlt, herrlich funkelt. Und schon bin ich wieder dabei, vergesse dass ich eigentlich nie wieder hinfahren wollte. Schalte morgens meinen Rechner ein, klicke alle Wetterstationen, Flugwettervorhersagen und lokale Wetterdaten durch und fahre los………