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Ende März, das Frühjahr kommt….

Heute habe ich die neuen Angebote im Bereich Windsurfen eines großen Onlineauktionshauses angeschaut. Scheinbar ist jetzt gerade Garagen- und Kellerräumung. Es werden uralte Boards und Segel angeboten, teilweise mit haarsträubenden Beschreibungen. Ein mindestens 20 Jahre altes und sicher 20 kg schweres Board wird als „Ideal für Anfänger“ beworben, ebenso wie Segel aus Dacron und ohne Latten. Gabeln aus einer Zeit, in der es noch keine Schnellverschlüsse gab, Masten aus 100% GfK – „alles wenig benutztes Topmaterial und nur wenige Jahre alt“. Genauso geht es munter weiter mit allem möglichen Zubehör, das eigentlich in die Mülltonne gehört.

Ich stelle mir vor, wie ein am Windsurfen Interessierter durch die Angebote stöbert, die Beschreibungen- mangels Wissen und Erfahrung – glaubt und dann eine Oldtimerausrüstung zusammenkauft. Die Enttäuschung dürfte groß sein, wenn er feststellt, dass das so blumig angepriesene Material weder seinen Erwartungen, noch seinen Bedürfnissen als Anfänger entspricht.  Der Frust wird sich dann einstellen, wenn ihn am Strand ein Windsurfer darüber aufklärt, was für ungeeignetes Material er sich zusammengekauft hat und er sich wohl genau deshalb so schwer tut unseren wunderschönen Sport zu erlernen.

Ich unterstelle jetzt einigen der Verkäufer, dass sie ohne groß nachzudenken, versuchen ihren alten Kram möglichst teuer loszuwerden. Das alleine ist nicht unbedingt verwerflich, aber wenn ich mir die Unkenntnis anderer zu Nutze mache, frage ich mich, ob das wirklich sein muss. Wegen ein paar Euro jemanden den Spaß an einem Sport zu vermiesen, den man selbst – vermutlich schon lange, sonst hätte man kaum so altes Zeug – betreibt? In jeder Stadt und Gemeinde gibt es Wertstoffhöfe, in denen man seine alten Boards, Segel, Masten und Gabeln abgeben kann.

Und wenn man das alte Zeug wirklich unbedingt verkaufen muss, sollte man doch wenigstens so ehrlich sein und beschreiben um was es sich handelt. Vielleicht findet sich wirklich ein Käufer der den alten Windglider® – der nun mal ein Board aus den Anfangstagen des Windsurfens ist und nicht das „ideale Lernbrett“. Auch wenn man selbst mal drauf gelernt hat, aber die Zeiten sind lange, lange vorbei. Oder den Klepper® S6 in Topzustand, ja der war vor 20 – oder sind es auch schon 25 Jahre? – mal eine Rakete, trotzdem wird heute kein „Aufsteiger“ damit eine Freude haben. Das ausgelutschte 4.0er Wavesegel, welcher Anfänger soll damit zurechtkommen? Und altes Zubehör, uralte Gabeln, Powerjoints die schon bei der ersten starken Böe keine Power mehr haben……..Plastikfinnen. Jemanden solches Zeug anzudrehen empfinde ich unverschämt, zudem kann das für den arglosen Käufer auch gefährlich werden.  Ich finde nicht, dass es das wert ist. Ist es nicht schöner, etwas mit guten Gewissen zu verkaufen, wissend dass der Käufer genauso viel Spaß damit haben kann wie ich ihn hatte? Das macht mir selbst auch Freude und nicht zuletzt Freunde am Spot.